In der Regel beginnt mein Arbeitstag im Büro um 9 Uhr. Ich brauche morgens meine Zeit (lacht). Wenn Termine anstehen, natürlich auch mal früher. Da ich den direkten Kontakt und Austausch mit den Kollegen schätze und brauche, steht für mich Home-Office nur in Ausnahmefällen an. Ich bin lieber im Büro, obwohl ich mit dem Auto im morgendlichen Berufsverkehr schon mal über 30 Minuten aus Gebesee kommend einplanen muss. Trotzdem finde ich es gut, dass man in der TAB die Möglichkeit zum Home-Office hat und man flexibel sein kann.
Ich bin seit dreieinhalb Jahren bei der TAB. Gestartet im Meldewesen, zählte die Erstellung von statistischen Meldungen an die Bundesbank und BaFin, wie die AnaCredit-Meldung, das Covid-Reporting oder die Beteiligungsanzeigen, zu meinen Aufgaben. In der TAB müssen viele Meldungen sowohl auf Institutsebene als auch auf Konzernebene erstellt werden. Das macht die Arbeit direkt ein Stück komplexer. Seit ein paar Monaten versuche ich mehr und mehr im Risikocontrolling Fuß zu fassen. In diesem Bereich war ich auch zuvor tätig. Ich hoffe, dass ich auch hier in der TAB sehr gut in diese Aufgabe hineinwachsen kann.
Wir sind eine Bank und auf Basis unseres geschäftlichen Handelns ergeben sich verschiedene aufsichtsrechtliche Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Im Controlling monitoren und reporten wir diese Erfüllung. Da der Aufsicht nie die Ideen ausgehen, wird es auch nicht langweilig. Aber wenn man sich in das Thema einarbeitet, macht es Spaß und das ist ja das Schöne am Controlling, immer neue Herausforderungen zu haben. Es gibt keine Situation die heute noch so ist wie vor 10 Jahren. Im Gegenteil, es ist ein laufender Veränderungsprozess. Daher hört das Hinterfragen auch nie auf. Controlling lebt auch vom Austausch, da man alles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten muss. Da ist es gut, wenn die Sichtweise der Kolleginnen und Kollegen auch mal ganz anders ist als die eigene Ansicht.
Obwohl wir im Controlling nicht die Mitarbeiter sind, die Kredite vergeben oder Zuschüsse bewilligen, bin ich stolz darauf, dass auch wir mit unserer Arbeit daran beteiligt sind, dass Gutes für Thüringen und die regionale Wirtschaft getan wird.
Die Aufsicht ist nach der Finanzkrise viel stringenter geworden, die Anforderungen an die Banken sind seither deutlich gestiegen. Nichts bleibt konstant. Das Bankgeschäft, und hier insbesondere die verschiedenen Risikoarten, sind stark von den Entwicklungen am Markt abhängig. Banken müssen auf Änderungen der Rahmenbedingungen im besten Fall bereits proaktiv reagieren, das heißt man stellt sich auf verschiedene Szenarien ein und hat im Idealfall die richtige Antwort für eine geänderte Situation bereits parat. Reagiert man zu spät oder falsch, können im Bankgeschäft Risiken schnell schlagend werden. Meine Aufgabe im Controlling ist es, diese Risiken zu identifizieren, sie messbar zu machen, darüber zu berichten und Vorschläge zu erarbeiten, wie mit diesen Risiken umgegangen werden kann, damit diese vom Management gesteuert werden können.
Trotz des Arbeitspensums gibt es wohl keinen Tag, an dem wir im Kollegenkreis nicht lachen. Wir haben alle einen ähnlichen Humor. Das macht das Arbeiten so angenehm und gehört auch zu den Dingen, warum ich gern bei der TAB arbeite. Es menschelt, würde man sagen (lacht). Ich mag meine Arbeit, aber es gibt auch den Privatmensch Lukas Rothe. Der ist in mehreren Vereinen aktiv und engagiert sich gern in seinem Heimatort. So spiele ich seit Jahren Trompete in einer Blaskapelle und versuche diese Leidenschaft auch an die Jugend weiterzugeben. Früher war ich auch viel im Kirmesverein aktiv. Für diesen (durchaus auch schönen) Stress, fühle ich mich mittlerweile aber zu alt. Es hat alles seine Zeit (lacht), und es gibt eben bestimmte Lebensphasen, in denen bestimmte Dinge wichtig sind. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich jetzt aktiv in einem neu gegründeten Verein engagiere, der sich sehr um die Erhaltung von Kulturgütern, insbesondere historischen Bauten aber auch Traditionen in und um Gebesee bemüht.
Die Risikoberechnung wird umfangreicher, ebenso wie die an die Aufsicht zu meldenden Daten. Weitere Risikoarten werden hinzukommen und müssen messbar gemacht werden. Passiert am Markt etwas Extremes, vielleicht sogar etwas das man im ersten Moment gar nicht als extrem wahrnimmt, so wird dies Auswirkungen auf die Arbeit im Controlling haben; zum Beispiel der schnelle Zinsanstieg der letzten Monate. Ausgehend von den Entwicklungen in den USA, können daraus auch neue Anforderungen der europäischen Aufsicht erwachsen. Diese müssen dann schnellstmöglich durch die hiesigen Banken umgesetzt werden. Das gilt dann auch für die TAB als Förderbank. Wie genau das am Ende aussieht, welche Kennzahlen und Daten die Aufsicht zukünftig wann und in welcher Form anfordert und vor allem, wie wir als TAB damit umgehen, wird sich zeigen. Meine Aufgabe ist und bleibt also alles andere als langweilig.
Erfahren Sie im Video mehr über das Arbeiten in der Thüringer Aufbaubank!