Mein Tag im Büro startet gegen 8 Uhr. Ich komme aus Jena mit dem Auto gefahren und bringe meinen Hund auf dem Weg hier in Erfurt noch in die Tagesbetreuung. Angekommen im Büro begrüße ich erstmal meine Chefin Simone Ring und die Kolleginnen und Kollegen aus der Abteilung. Dann werden zuerst noch fix offene Fragen vom Vortag geklärt, wenn Ansprechpartner bereits im Feierabend oder nicht mehr erreichbar waren. Wenn dann der PC hochgefahren ist, werden die ersten Mails und die Tagesaufgabenliste gecheckt. Wenn ich im Homeoffice arbeite, dann starte ich durchaus auch schon mal um 6 Uhr den Arbeitstag.
Die meiste Zeit meiner Tätigkeit verbringe ich tatsächlich damit, Anträge oder Sachberichte von Verwendungsnachweisen zu lesen, da ich dazu die fachlichen Stellungnahmen und Bewertungen schreibe. Das gilt nicht nur für meine Projekte, die ich betreue, sondern auch für die Projekte von Kollegen bei Änderungsanträgen oder wenn neue Anträge reinkommen.
Die größte Herausforderung in meinem Job besteht darin, den Überblick zu behalten über die ganzen Projekte und die vielseitigen Aufgaben. Wir arbeiten im Kollegenkreis nicht gleichzeitig an Projekten, aber durch das 4-Augen-Prinzip gehen viele Projekte durch mehrere Hände und da ich ja auch die fachliche Bewertung vornehme, bekomme ich von Kollegen auch deren Projekte zugearbeitet und bereite dazu Stellungnahmen vor. Also ist meine Tätigkeit auch eine Teamarbeit. Das größte Missverständnis in Bezug auf meine Tätigkeit besteht darin, dass die meisten denken, ich weiß alles über alle Tierarten und Themen, die in unseren Projekten bearbeitet werden. Aber aufgrund der Vielseitigkeit muss ich auch oft auf die Fachliteratur zurückgreifen und Dinge nachschlagen.
Oft bin ich auch außer Haus unterwegs zu Inaugenscheinnahmen und Vor-Ort-Kontrollen, so dass ich da immer die Gelegenheit habe, die Projekte auch draußen zu begutachten.
Ich bin stolz darauf, dass wir zusammen mit unseren Antragstellern Naturschutzprojekte umsetzen und man rausgehen kann und sieht, was umgesetzt und gemacht wurde. Der Erfolg ist sozusagen sichtbar. Das war mir nach dem Studium auch besonders wichtig, den theoretischen Stoff über ökologische Zusammenhänge und Naturschutz auch in die Praxis umsetzen zu können. Ich habe an der FSU Jena den Bachelor in Biologie und den Masterabschluss in Evolution, Ökologie und Systematik erworben.
Besonders kurios fand ich zu Beginn meiner Tätigkeit in der TAB, dass ich viele Leute, die ich vom Studium her kannte und die sich mit Naturschutz befassten, dann im Arbeitsalltag wieder getroffen habe.
Als ich klein war, wollte ich Tierärztin werden oder einen Bauernhof betreiben; jedenfalls irgendwas mit Tieren und Natur machen. Diese Verbundenheit ist mir bis heute erhalten geblieben. Um ein klein wenig vom Büroalltag abzuschalten, bin ich viel mit meinem Hund unterwegs und gehe oft joggen. Leider muss ich das nun allein machen, da mein Hund Arthrose hat und das Rentenalter (lacht) erreicht hat. Schön wäre es, wenn ich ihn mit ins Büro bringen dürfte. Ich habe in diesem Zusammenhang nämlich auch vor, an einem Lehrgang als Integrationsexpertin für Bürohunde in Unternehmen teilzunehmen, der vom Bundesverband für Bürohunde angeboten wird.
Wir haben jetzt ein Geoinformationssystem mit dem wir die gesamten Projektflächen unserer laufenden und vergangenen Projekte sowie die vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz zu anderen Förderprogrammen darstellen können. Das hat den Vorteil, dass wir Doppelförderungen ausschließen können und wir noch einen besseren Überblick darüber haben, wo in Thüringen unsere Projekte umgesetzt worden sind.
Simone Ring, Leiterin der Abteilung "Umwelt", erzählt mehr über das Arbeiten bei uns und was Sie für eine Tätigkeit im Bereich Umwelt-, Infrastruktur- und Agrarförderung mitbringen sollten.