Barrierefreies Wohnen im historischen Gebäude

Das #TABinterview mit dem Wohn-Projekt "Altes Amtsgericht"

Christian Karl, Geschäftsführer vom ASB Kreisverband Sömmerda e.V.

Nach einer mehrjährigen Planungs- und Bauphase läutete das Richtfest im Mai 2024 die letzte Phase im Bauvorhaben zum Projekt „Haus für ältere Bürger – Altes Amtsgericht Buttstädt“ ein. In zentraler Lage sollen hier in der Obertorstraße 17 insgesamt 23 geförderte Wohneinheiten mit größtenteils barrierefreiem Zugang entstehen. Wie es zur Idee kam, welche Hürden im bisherigen Bauverlauf zu meistern waren und weitere interessante Fakten erläutert Christian Karl, Bauherr und Geschäftsführer des Kreisverbands Sömmerda des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) im Gespräch mit der Thüringer Aufbaubank.

Zur Website des ASB-Kreisverbands Sömmerda

Wie sind Sie auf das alte Amtsgericht aufmerksam geworden?

Christian Karl: Wir haben bereits lange Zeit mit diesem Objekt geliebäugelt. Das alte Amtsgericht wurde dem Verfall preisgegeben, obwohl es zentral in der Buttstädter Innenstadt liegt und damit das Stadtbild prägt. Trotz vorübergehender Übernahme durch einen ausländischen Eigentümer konnte die Stadt das Gebäude zurückerwerben und hatte es für eine neue Nutzung ausgeschrieben. Der ASB-Kreisverband bewarb sich dann dafür und konnte das denkmalgeschützte Haus im Jahr 2016 schließlich auch kaufen.

Welche Geschichte erzählt das Haus und wie kam es zur Idee, einen modernen Wohnort für ältere Menschen daraus zu machen?

Christian Karl: Neben der Nutzung als Amtsgericht wurden die inzwischen denkmalgeschützten Räume auch schon als Gefängnis und Internat genutzt. Nun steht es seit über 30 Jahren leer und diente zuletzt nur noch als Schauplatz für Lost-Places-Fotografen. Nach dem Kauf haben wir gemeinsam mit den Planern verschiedene Nutzungsvarianten und Bedarfe diskutiert. Als die Nutzung dann klar war, ging es an die Finanzierung, bei der wir angesichts der dynamischen Entwicklung der Baupreise auch Umwege und passende Fördermöglichkeiten finden mussten. 2021 erfolgte dann mit dem Abbruch des alten Internats endlich der offizielle Baustart.

Christian Karl, Geschäftsführer vom ASB Kreisverband Sömmerda e.V.

Über einen Zeitungsartikel wurde ich auf das Innenstadtstabilisierungsprogramm des Freistaats aufmerksam. Nach einer Beratung und anschließenden Antragstellung beim Thüringer Landesverwaltungsamt wurde schlussendlich der positive Förderbescheid durch die Thüringer Aufbaubank zugestellt. Ohne diese Förderkulisse hätten wir ein solches Projekt wahrscheinlich nicht gestemmt bekommen.

– Christian Karl, Geschäftsführer des ASB Kreisverband Sömmerda e.V.

Wie konnte die Förderung des Freistaats unterstützen?

Christian Karl: Über einen Zeitungsartikel wurde ich auf das Innenstadtstabilisierungsprogramm des Freistaats aufmerksam. Nach einer Beratung und anschließenden Antragstellung beim Thüringer Landesverwaltungsamt wurde schlussendlich der positive Förderbescheid durch das Thüringer Landesverwaltungsamt und die Finanzierungszusage durch das Thüringer Aufbaubank zugestellt. Ohne diese Förderkulisse hätten wir ein solches Projekt wahrscheinlich nicht gestemmt bekommen.

Was waren die größten Hürden im bisherigen Bauverlauf?

Christian Karl: Es gestaltete sich als Herkulesaufgabe, den Altbau mit dem Neubau zu verbinden, mit dem übergeordneten Ziel eines barrierefreien Wohnkomplexes. Die Holzsubstanz im Altbestand bereitete uns beispielweise einiges Kopfzerbrechen, aber sowohl hier als auch in anderen Bereichen konnten im Dialog mit der Denkmalschutzbehörde und den beteiligten Firmen die passenden Lösungen gefunden werden. Zu den Verzögerungen kam dann noch die Baupreisexplosion. Dadurch hat sich das ursprünglich geplante Investitionsvolumen inzwischen nahezu verdoppelt.

Wie ist das bisherige Interesse seitens der Bevölkerung an dieser modernen Wohnform?

Christian Karl: Wir freuen uns bereits heute über den großen Zuspruch und viele Anfragen aus der Bevölkerung. Es gibt sogar schon eine Interessentenliste, die sich heute zum Richtfest weiter füllen dürfte.

Wann dürfen die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen?

Nach jetzigem Stand ist die Fertigstellung für das Frühjahr 2025 geplant. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, aber der jetzt schon große Zuspruch spornt uns an, dieses Ziel zu erreichen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Bildergalerie

#TAB-Interview mit Christian Karl

7 Bilder in dieser Galerie

Galerie ansehen

Das könnte Sie auch interessieren:

Thüringer Wohnraumherrichtungsförderrichtlinie
Wohneigentum für Familien
Kontakt