Stabilität für Thüringen: In 20 Jahren TAB-Bilanzsumme mehr als verdoppelt
Geschäftsergebnis 2021 im Überblick:
- 1,1 Milliarden Euro Zuschüsse (davon 476 Millionen Euro Coronahilfen) bewilligt
- Förderdarlehen und Zwischenkredite über 370 Millionen Euro zugesagt
- Betriebsergebnis beträgt 6,2 Millionen Euro und liegt damit über Plan
- Bilanzsumme 3,5 Milliarden Euro
Dass das Wirtschaftswachstum 2021 in Thüringen mit 2,8 Prozent dem Bundesdurchschnitt entspricht, ist ein Ergebnis guter Arbeit der Unternehmen, der Politik und der Thüringer Aufbaubank (TAB). „Das Land verfügt über eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur, die von einer breit gefächerten Industrie getragen wird, auf deren Konto ein Viertel der Bruttowertschöpfung geht“, analysiert Vorstandsvorsitzender Matthias Wierlacher. „Mit 81 Industriejobs je 1000 Einwohner liegt Thüringen deutlich über dem Bundesschnitt und weit vor den anderen ostdeutschen Ländern. Die Aufbaubank setzt als zentrales Förderinstitut des Freistaats den Großteil der Förder-, Kredit- und Beteiligungsprogramme des Landes um.“
Wie auch 2020 bilden die vergangenen zwölf Monate für die Thüringer Aufbaubank ein weiteres Ausnahmejahr. "Die immense Zahl an Förderanträgen und die Summen der Wirtschaftshilfen im Rahmen der Corona-Pandemie sind einmalig in den 30 Jahren seit Gründung der Thüringer Aufbaubank. Ich bin stolz, dass wir diese Aufgaben - zusätzlich zum normalen Fördergeschäft – bewältigen konnten", resümiert Wierlacher, der inzwischen seit 20 Jahren als Vorstandsvorsitzender die Bank führt.
Seit März 2020 gingen rund 150.000 Anträge auf Corona-Hilfen bei der TAB ein und rund eine Milliarde Euro Wirtschaftshilfen wurden an Unternehmen und Soloselbstständige seitdem ausgezahlt.
Zuschüsse
Das für 2021 geplante Bewilligungsvolumen wurde übertroffen. Bewilligungen in Höhe von 476 Millionen Euro resultieren allein aus den verschiedenen Corona-Hilfen. Insgesamt lag das Neubewilligungsvolumen mit 1,1 Milliarden Euro sehr deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 765 Millionen Euro).
Darlehen
Mit neu geschaffenen Corona-Kreditprogrammen und Angeboten zur Zins- und Tilgungsaussetzung konnte die TAB 1.900 Unternehmen bei der Bewältigung der Krise unterstützen. Jedoch sank gleichzeitig die Nachfrage in den Programmen Thüringen-Invest, Thüringen-Dynamik, Thüringen-Kapital und Mikrodarlehen. In Summe wurden im Jahr 2021 370 Millionen Euro an Darlehen zugesagt und 290 Millionen Euro (jeweils 50 Prozent über Plan) ausgezahlt werden.
Förderprogramm-Favoriten
Die vergangenen zwölf Monate standen aber nicht nur im Zeichen der Krisenbewältigung. So ist zum Beispiel auch die Nachfrage in der Energieeffizienzförderung (Solar Invest) weiter gestiegen. Für 2.709 Vorhaben hat die Aufbaubank seit Januar 2021 Zuwendungsbescheide über 17 Millionen Euro erlassen (im Vorjahr 1.695 Anträge mit 11 Millionen Euro).
Auch das Zusagevolumen in der GRW-Förderung (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) erhöhte sich trotz Pandemie auf rund 144 Millionen Euro (VJ: 97 Millionen Euro).
Insgesamt unterstützte die Thüringer Aufbaubank die Thüringer Wirtschaft mit 585 Millionen Euro über 5.800 Förderprojekte (VJ: 505 Mio. Euro bei 4.000 Förderprojekten) in den Standard-Förderprogrammen.
Beteiligungsgeschäft in Thüringen
Thüringen wird zunehmend als attraktiver Investmentstandort entdeckt. Im Freistaat waren die Investmentaktivitäten in den letzten Jahren extrem robust mit Rekordzahlen in 2020, die dann in 2021 sogar getoppt worden sind. Über 140 Millionen Euro hat die Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH (bm|t), eine 100-prozentige Tochter der Thüringer Aufbaubank, an Eigen- und Mezzanine-Kapital eingeworben. Die Investments verteilten sich im vergangenen Jahr auf 37 Unternehmen. Die von der bm|t verwalteten Fonds investierten ca. 29 Millionen Euro und Co-Investoren investierten ca. 112 Millionen Euro. Außerdem generierte die bm|t in fünf Exits Rückflüsse von über 16 Millionen Euro.
Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis 2021 beträgt 6,2 Millionen Euro und liegt damit 0,3 Millionen Euro über dem Plan von 5,9 Millionen Euro.
Die Bilanzsumme der TAB erhöhte sich gegenüber 2020 leicht um 2,6 Millionen Euro auf 3,54 Milliarden Euro. Alle aufsichtsrechtlich relevanten Eigenmittelanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die Bank verfügt über 140,7 Millionen Euro Eigenmittel (Vorjahr: 138,5 Millionen Euro). Unter der 20-jährigen Lenkung des Vorstandsvorsitzenden Matthias Wierlacher hat sich die Bilanzsumme von 1,5 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. „Mit der Stärkung unseres Eigenkapitals können wir finanzielle Unterstützung leisten und Stabilität ermöglichen“, betont Matthias Wierlacher. „Unser starkes Förderjahr 2021 ist die Grundlage für unsere Zuversicht, selbst in Krisenzeiten.“
Über die Thüringer Aufbaubank
Die Thüringer Aufbaubank (TAB) wurde vor 30 Jahren im Juli 1992 als Förderbank des Freistaates Thüringen gegründet. Insgesamt unterstützte und förderte die Thüringer Aufbaubank in diesem Zeitraum mehr als 100.000 kleine, mittelständische und große Unternehmen, Soloselbstständige sowie Kommunen mit ihrem Förderportfolio Wirtschaft, Landwirtschaft, Wohnen, Forschung, Umwelt, Tourismus und Startups und mit den Corona-Sonderprogrammen. Die Förderkredite werden grundsätzlich bei den Hausbanken der Unternehmen beantragt und über diese ausgereicht; Zuschüsse direkt bei der TAB. Über 490 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2021 knapp 30.000 Förderprojekte begleitet.