06.06.2024

Thüringer Forschungsgruppen liefern wissenschaftliches Know-how für Innovationen von morgen

Jahrestagung in Jena zieht positive Bilanz der bisherigen Arbeit / Seit 2015 insgesamt 89 Forschungsteams mit 64,5 Millionen Euro unterstützt / Tiefensee: Förderung schafft Perspektiven für qualifizierten Forschernachwuchs

Das Thüringer Wissenschaftsministerium stellt in der aktuellen Förderperiode (2021-2027) insgesamt 50 Millionen Euro aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus für die Förderung von Forschungsgruppen an Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen bereit. Das sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute in Jena. Auf einer Jahrestagung wurde dort eine positive Zwischenbilanz laufender Projekte gezogen. Das 2011 eingeführte Förderinstrument der Forschungsgruppen sei ein „voller Erfolg“, die Nachfrage nach der Förderung ungebrochen hoch, so Tiefensee. „Ziel der Forschungsgruppen ist es, wissenschaftliches Know-how in Bereichen aufzubauen, die für Thüringen wirtschaftlich von Bedeutung sind.“ Dieses Wissen könne später von den Thüringer Unternehmen genutzt werden, um neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln. Gleichzeitig würden in den Projekten interessante Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen. „Damit leisten die Forschungsgruppen einen wichtigen Beitrag zur akademischen Fachkräftesicherung“, so der Minister.

Als Forschungsgruppen werden Teams von bis zu sechs wissenschaftlichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezeichnet, die an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen des Landes gemeinsam an einem Thema mit potentiellem Industriebezug forschen. In der zurückliegenden Förderperiode (2014-2020) hatte das Land insgesamt 68 Forschungsgruppen mit 44,5 Millionen Euro unterstützt. In der laufenden Förderperiode wurden bereits 20 Millionen Euro für 21 Projekte zugesagt. Dabei geht es z.B. um Themen wie Wirkstoffforschung, nachhaltiges Bauen oder alternative Energiespeicher. Generell müssen sich die geförderten Projekte an den Schwerpunkten der Thüringer Innovationsstrategie – insbesondere: nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung, gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft sowie industrielle Produktion und Systeme – orientieren. Derzeit läuft ein neuer Wettbewerbsaufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen, ein weiterer ist für kommendes Jahr geplant. Der Fördergegenstand der Forschungsgruppen ist Bestandteil der Richtlinie „FTI-Thüringen PERSONEN“, die wiederum zum Förder-Dachprogramm „ThüringenMOTIVation – move to innovation“ gehört.

„Forschung muss grundsätzlich an aktuelle technologische Entwicklungen angebunden sein und Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes geben“, sagte der Wissenschaftsminister. „Das Programm ist aber zugleich auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung, weil es Perspektiven für hochqualifizierten Forschernachwuchs bietet, den wir in Zeiten drohenden Fachkräftemangels in Thüringen halten oder für Thüringen gewinnen müssen.“ Erfreulicherweise sorgten die Hochschulen in Thüringen für eine Nettozuwanderung an akademischen Fachkräften nach Thüringen, weil zwei Drittel der Studierenden an den staatlichen Hochschulen von außerhalb des Landes kämen, aber nur die Hälfte der Absolventen nach dem Studium das Land wieder verlasse. „Das heißt, unter dem Strich gelingt es uns offenbar, kluge Köpfe nach Thüringen zu ziehen und hier zu halten“, so Tiefensee. „Die Forschungsgruppen mit ihrem Angebot an interessanten wissenschaftlichen Tätigkeiten nicht zuletzt für Berufseinsteiger haben daran einen nicht unwesentlichen Anteil.“

Die heutige Jahrestagung in Jena diente den Thüringer Forschungsgruppen als Plattform zur Kontaktpflege, zum Erfahrungsaustausch und zur interdisziplinären Vernetzung. Auf der Veranstaltung mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentierten die bisher 21 Forschungsgruppen der aktuellen Förderperiode ihre Vorhaben. Zudem berichteten Vertreter geförderter Einrichtungen über Erfahrungen und Ergebnisse ihrer Forschungsgruppen-Arbeit.

Hintergrund:

Die Förderung von Forschungsgruppen ist Bestandteil der aktuellen Richtlinie „FTI-Thüringen PERSONEN“. Der Fördergegenstand wurde Anfang 2011 eingeführt. Gefördert werden Thüringer Forschungseinrichtungen, an denen die Projektteams arbeiten. Förderfähig sind Personalausgaben für die Dauer von maximal drei Jahren zzgl. der Pauschale für Restkosten. Die Höhe der Förderung beträgt 100 Prozent. Weitere Fördermöglichkeiten im Rahmen der Förderrichtlinie sind für Thüringer KMU das Thüringen-Stipendium sowie das Innovative Personal.

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