Erster Spatenstich für Errichtung des „Yosephinums“ in Altenburg
Spieleerlebniswelt als neuer touristischer Impulsgeber für die Region
Mit dem ersten Spatenstich haben Wirtschaftsministerin Colette Boos-John und Infrastrukturminister Steffen Schütz heute gemeinsam mit Oberbürgermeister André Neumann die Arbeiten zur Errichtung der Spielerlebniswelt „Yosephinum“ in Altenburg gestartet. Das Erlebniszentrum zur Geschichte und Gegenwart des Spiels wird im Alt- und Neubau des historischen Josephinums untergebracht sein. Das Land fördert das Vorhaben mit insgesamt 20,3 Millionen Euro, davon 14,9 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und 5,4 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 24,7 Millionen Euro. Im Sommer 2027 soll das „Yosephinum“ für die Besucherinnen und Besucher öffnen.
„Das Thema Spiel und die authentische Tradition Altenburgs als Stadt des Spiels besitzen ein großes touristisches Potential“, sagte Wirtschaftsministerin Boos-John. „Mit dem Yosephinum wollen wir diese Möglichkeit künftig besser nutzen und viele zusätzliche Touristen in die Region locken.“ Die Erlebniswelt werde mit interaktiven Technologien und modernen Konzepten neue Standards in der nationalen und internationalen Ausstellungs- und Museumswelt setzen. „Ich bin überzeugt: Die relativ hohe Investition von Land und Stadt in dieses Schlüsselprojekt wird sich für Altenburg auszahlen.“
Thüringens Minister für Digitales und Infrastruktur, Steffen Schütz, ergänzt: „Wir unterstützen die Sanierung und den Umbau des historischen Gebäudes mit 5,4 Millionen Euro Städtebaufördermitteln. Mit dem sanierten Yosephinum bewahren wir ein stilprägendes Bauwerk als kulturelles Erbe im historischen Stadtbild und fördern zugleich die städtebauliche Weiterentwicklung Altenburgs. Die Spielewelt wird das kulturelle Angebot Thüringens bereichern, die lokale Wirtschaft stärken und mit neuen Grünflächen das Stadtklima positiv beeinflussen.“ Die Förderung erfolgt aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“.
Die Spieleerlebniswelt Altenburg steht unter dem Leitmotiv „Spielen ist Dialog mit der Welt“. Sie baut auf drei Säulen auf: der Erlebnisausstellung mit multimedialen Exponaten und Experimenten zum Thema Spiel; dem SpieleLAB für das gesellige Spielen direkt vor Ort; und dem InnovationLAB als multifunktionalem Raum für kreative Veranstaltungsformate von Unternehmen, die interaktive und spielmethodische Ansätze nutzen wollen.
Besucher haben die Möglichkeit, aus einem breiten Vermittlungsangebot zu wählen, das auf verschiedene Bedürfnisse und Erwartungen eingeht. Multimediale Angebote, größere Veranstaltungen, Einzelführungen oder selbstständige Rundgänge durch die insgesamt 20 Spiel- und Erlebnisräume bieten eine breiten Zugang zum Thema Spiel. Dadurch entsteht ein Ort des Austauschs und Lernens, der die Geschichte und Zukunft des Spielens in einer einzigartigen Weise präsentiert und künftig Besucher von jung bis alt in seinen Bann ziehen wird.
In Altenburg mit seiner rund 500-jährigen Kartenmachertradition ist das Thema Spiel fest verwurzelt. 1813 wurde in der Stadt das Skatspiel erfunden, 1886 tagte hier der erste Skatkongress. Bis heute befindet sich in Altenburg der Sitz des internationalen Skatgerichts und des Deutschen Skatverbands. Die Idee der Spielewelt hat ihren Ursprung in der Tourismusstrategie des Altenburger Lands, die im Jahr 2017 erarbeitet wurde. Darin ist das „Yosephinum“ Teil einer umfassenden Strategie zur Entwicklung Altenburgs als touristische Destination. Mit der Integration der Spielerlebniswelt in das historische Josephinum – ein Gebäude, das 1838 bis 1841 als Schulgebäude errichtet und von 1848 bis 1884 als Parlament des Herzogtums Sachsen-Altenburg genutzt wurde – soll das historische Innenstadtareal weiterentwickelt und Altenburg als Tourismusdestination gestärkt und bekannter gemacht werden.