Breitband-Internet - Erste Thüringer Landkreise sind voll erschlossen
Seit 2016 treiben Bund und Länder mit großzügigen Kofinanzierungen den Ausbau mit schnellem Internet in den ländlichen Kommunen voran. Die sogenannte Aufgreifschwelle wurde in dieser Zeit mehrfach aktualisiert – förderfähig sind alle Gebiete, in denen keine Internetanschlüsse mit mindestens 30 Mbit/s verfügbar sind. Das ist vor allem im ländlichen Raum Thüringens gegeben. In den städtischen Ballungszentren befördert der Wettbewerb am Markt den Ausbau mit schnellem Internet.
Seit dem Start des Programmes sind im Freistaat 45 Vorhaben mit Zuwendungsbescheiden versehen in die Umsetzung gestartet. Die Projektgröße differiert dabei – von der Einzelkommune mit 25 Haushalten und 2 öffentlichen Einrichtungen bis hin zu ganzen Landkreisen. In Summe sind in Thüringen Investitionen in Höhe von ca. 520 Mio. Euro geplant, Sie werden aus Mitteln des Landes mit Zuschüssen in Höhe von ca. 175 Mio. Euro kofinanziert. Ausbauziel ist die Erschließung mit schnellem Internet von ca. 160.000 Haushalten, 1.200 öffentlichen Einrichtungen und 17.000 Unternehmen.
Der Kyffhäuserkreis war 2016 zum Pilotvorhaben ausgewählt worden. Mit Unterstützung des damaligen Breitbandkompetenzzentrums (mittlerweile in der Digitalagentur Thüringen aufgegangen) und der Thüringer Aufbaubank konnten Planung und Antragstellung soweit vorangetrieben werden, dass am 20. Dezember 2016 bereits ein Zuwendungsbescheid übergeben werden konnte. Da sich zwischenzeitlich jedoch die Ausbauziele der Netzgeschwindigkeit stufenweise erhöht hatten, wurden die Planungen überarbeitet und die Ausschreibungsverfahren neu gestartet. Im Dezember 2018 konnte dann der Baubeginn für die Erschließung von insgesamt 14.660 Haushalten, 75 öffentlichen Einrichtungen und 560 Unternehmen erfolgen – verteilt auf 26 Kommunen im Kyffhäuserkreis.
Parallel begannen im Saale-Orla-Kreis die Planungen. Das Landratsamt konnte mit einem exzellenten Planer in den eigenen Reihen alle Entscheidungsträgerinnen und -träger aktivieren. So wurde in 43 Kommunen Bedarf am Anschluss an das schnelle Internet für 4.000 Haushalte, 40 öffentliche Einrichtungen (alle Schulen des Landkreises) und 400 Unternehmen ermittelt. Hier wurde bereits am 12. Juli 2018 der Zuwendungsbescheid erteilt. Beide Landratsämter haben sich immer wieder zu Verfahrensfragen ausgetauscht. Die Aufbaubank und das Breitbandkompetenzzentrum standen beiden beratend zur Seite.
Beide Vorhaben sind fertiggestellt: Am 24. Juni 2021 schweißte Landrat Thomas Fügmann symbolisch die letzte Glasfaser in Titschendorf zusammen. Dieser Ort mit knapp 200 Einwohner*innen wurde bewusst für diesen öffentlichkeitswirksamen Termin gewählt, um zu zeigen, dass es hier ohne die Förderung keine realistische Aussicht auf den Anschluss an das Breitbandnetz gehabt hätte. Die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, lud am 6. Juli 2021 in die Grundschule in Wiehe ein. Die kleine Schule mit 4 Klassen und 69 Schüler*innen hat eine hohe Wichtigkeit für die Region. Auch hier wurde gezeigt, wofür die ausgereichte Förderung steht: Leben im ländlichen Raum ermöglichen, Teilhabe an Bildung und Entwicklung sicherstellen.
BILD: v.l.n.r.: Dr. Thomas Knoll – Referatsleiter Digitalisierung im TMWWDG, Stephan Käfer – Konzernbevollmächtigter Region Mitte/West der Deutschen Telekom AG, Steffen Sauerbier – Bürgermeister Stadt Roßleben-Wiehe, Antje Hochwind-Schneider – Landrätin des Kyffhäuserkreises, Daniel Knohr – Regionalbüro Leipzig der atene KOM GmbH (Projektträgerin der Bundesförderung Breitband)