Folge 2 unserer fünfteiligen Serie: Wie Thüringer Unternehmen und Initiativen durch ungewöhnliche Ideen der Corona-Krise trotzten.
In Zeiten des Corona-Virus ist das Händewaschen und vor allem -desinfizieren, neben Sicherheitsabstand und Mundschutz, eines der wirksamsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Doch wie viel Prozent der Menschen desinfizieren sich die Hände wirklich, wenn sie öffentliche Gebäude, Supermärkte, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime oder Veranstaltungsorte betreten? Wie gut werden die sorgsam ausgearbeiteten Hygienekonzepte in der Praxis umgesetzt? Es gibt zwar noch keine aussagekräftigen Forschungsergebnisse, aber es gibt das vage Gefühl, dass der Anteil der Menschen, die sich dauer- und gewissenhaft an die Vorschriften halten, vielleicht geringer ist, als es wünschenswert wäre.
Natürlich hilft das Securitypersonal, das derzeit oft an Eingängen platziert wird, bei der Umsetzung der neuen Vorschriften, aber diese Kontrollen sind mit Aufwand, hohem Personaleinsatz und auf Dauer auch mit immensen Kosten verbunden.
Die Containerprofis von Boxmeisters (BXMS) aus Harth-Pöllnitz haben sich für genau dieses Problem eine Lösung einfallen lassen. Zusammen mit der mkf GmbH und Hygienemarkt24 haben sie eine flexible Schleuse entwickelt, die Zugangsbeschränkungen für den Gäste- und Angestelltenstrom kontrollieren und Hygienekonzepte ohne großen Aufwand effektiv umsetzen kann.
– Frank EitnerDas Drehkreuz öffnet sich nur, wenn die Hände ordentlich desinfiziert wurden, und man kann mit der Schleuse bei Bedarf auch die Anzahl der Menschen im Gebäude regulieren. Sind zu viele drinnen, bleibt die Schleuse einfach geschlossen.
Individuelle Anforderungen für Sonderausstattungen sind für die „Cleanstage“ überhaupt kein Problem. Der Wartungsaufwand ist gering, das Material robust und vandalismussicher und Frank Eitner, der Geschäftsführer von Boxmeisters, ist überzeugt davon, dass seine Neuentwicklung eine echte Chance auf dem Markt hat.
Das Produkt ist fertig geplant und es gibt erste Gespräche mit einem großen Fußballverein, der sich vorstellen kann, die Hygieneschleuse vor dem Stadion aufzustellen.
Trotzdem tut sich Frank Eitner mit der Vermarktung noch etwas schwer. „Die Corona-Zeit hat auch uns ganz schön erwischt. Ich habe jetzt einfach nicht das Kapital herumliegen, um den Prototyp ohne die feste Zusage eines ersten Kunden alleine fertigzustellen. Aber ich bin mir sicher, sobald die Schleuse einmal steht, wird das Geschäft laufen. Wir brauchen nur die Initialzündung.“
Trotz der schweren Wochen sieht Frank Eitner der Zukunft positiv entgegen. „Es geht endlich wieder nach vorn. Die Kunden kommen zurück, wenn auch noch etwas verhalten, und wir gehen wieder in Richtung Normalität. Klar, es gibt noch kleine Einschränkungen, wie Mundschutz oder Sicherheitsabstand, aber das ist akzeptabel. Es wird Zeit, mit dem Jammern aufzuhören und die Sachen wieder anzupacken.“
Für Frank Eitner, der nicht nur Geschäftsführer der Boxmeisters GmbH, sondern auch der Eitner Metallbau GmbH & Co. KG ist, hat die Krise nicht nur negative Seiten: „Wenn alles läuft, schaust du nicht rechts und nicht links. Wir haben jetzt angefangen, uns breiter aufzustellen und uns gegen die Abhängigkeit von einzelnen Auftraggebern abzusichern. Wir probieren noch mehr aus und versuchen, flexibel und schnell auf neue Anforderungen zu reagieren. So ist auch die Hygieneschleuse entstanden. Es ist eine gute Idee, die auch nach der Corona-Pandemie viel Potenzial in anderen Bereichen hat. Wir nutzten einfach unsere Chance.“
Die Boxmeisters GmbH (BXMS GmbH) im Landkreis Greiz hat sich auf die Transformation von Seecontainern zu einzigartigen Orten spezialisiert. Jedweder Container ist ein Unikat und schafft nach seinem Einsatz auf den Weltmeeren Raum für neue Visionen: Ob als Hygieneschleuse, Strandbar, Pop-up-Store, DJ-Box oder Workshop-Raum für Outdoor-Veranstaltungen – jeder Einsatz ist vorstellbar!
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